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    Gerechtigkeit: Gottes Reich vs. die grausame Gesellschaft

    Der Schriftsteller David Foster Wallace hielt 2005 eine berühmt gewordene Rede für die Absolventen des Kenyon College. Er beschreibt das Problem der fraglosen Selbstverständlichkeit des individualistischen Lebensstils und der Unterwerfung unter die Imperiale Lebensweise. Und er kommt – auch das ist wichtig – nicht umhin, das in religiöser Sprache zu tun: „In den Niederungen des Erwachsenenalltags gibt es keinen Atheismus. Man kann nicht nichts anbeten – jeder betet etwas an. […] Wenn ihr Geld und Güter anbetet – wenn ihr daraus den wahren Sinn des Lebens bezieht –, dann werdet ihr davon nie genug haben, nie das Gefühl haben, dass es reicht. Das ist die Wahrheit.“ Foster Wallace spielt diesen…

  • Theologie der Ermächtigung

    Ruhestörung: Wenn Weinen wichtiger ist als Schimpfen

    „Das Bedürfnis, Leiden beredt werden zu lassen, ist Bedingung aller Wahrheit.“ (Theodor W. Adorno) Wenn man sich gegenwärtig in der Welt umsieht, kann man an das alte biblische Konzept der „Verstockung“ denken. Vielleicht muss man sogar. Verstockung, das heißt: Jemand erzwingt den eigenen Untergang. Es fehlt nicht an Warnungen, aber sie kommen nicht an. Die Möglichkeit eines Kurswechsels war da, aber sie wurde nicht genutzt. Der Pharao aus der Exodustradition wird so veränderungsresistent beschrieben. Die Könige von Israel und Juda, deren Reiche den Assyern und Babyloniern in die Hände fallen. Paulus bezieht den Begriff dann auf sein eigenes jüdisches Volk, das den prophetischen Ruf Jesu von Nazareth zur Umkehr ignoriert. Kurz…